Sonntag, 26. November 2017

Ein englischer Landschaftspark?


Bei diesem Garten handelt es sich ohne Zweifel um einen englischen Landschaftspark. Alles ist da: grosse Bäume, geschwungene Wege, grüner Rasen.


Doch befindet sich der Park wirklich in England?


Die Palmen verraten es: Dieser englische Garten ist zwar ein typischer englischer Landschaftspark, aber er befindet sich über tausend Kilometer südlich von England.


Der englische Garten der Schlossanlagen von Caserta nahe Neapel wurde im 18. Jahrhundert als englischer Landschaftspark angelegt. Es handelt sich um unglaublichen Luxus. Denn was nördlich der Alpen wie selbstverständlich wächst - nämlich Gras - benötigt in dieser trockenen Gegend Unmengen von Wasser. Via Aquädukten gelangt das Wasser von weit her in den Garten. Nur innerhalb der Gartenmauer sieht es so wunderschön Grün aus. Eine Wohltat fürs Auge!


Wir besuchten Caserta im Herbst. Unter den Bäumen und Sträuchern blühte das neapolitanische Alpenveilchen.


Der Garten von Reggia di Caserta wurde nach den strengen Prinzipien des Barocks geplant und gebaut. Dumm nur, dass nach der Fertigstellung die Strenge des Barocks ausser Mode kam. Deshalb wurde flugs ein neuer Garten nach den damaligen neusten Modetrends geplant und gebaut: der englische Landschaftspark, ein romantischer und "natürlicher" Garten.

Die Gegensätze der beiden Gartentypen machen den Besuch von Caserta so spannend.
Mitten im englischen Landschaftspark befindet sich auch eine Ikone der europäischen Gartenkunst: Die badende Venus.



Etliche Tempel und Ruinen stehen im Garten. 



Nebst den Ruinen, welche extra alt und abgewetzt aussehen, gibt es auch wunderschöne Gewächshäuser. Leider sind sie nicht mehr gut im Schuss und werden nicht mehr gebraucht: Die Scheiben sind zum Teil zerschlagen, ganze Bäume wuchern im Innern. 


Ob es an Geldmangel, Korruption oder der Mafia liegt, weiss ich nicht. Es ist Schade. Schliesslich gehört die ganze Anlage zum Welterbe der Unesco. Doch der Romantik tut es keinen Abbruch. Im Gegenteil.


Wir waren für ein paar Tage rund um den Golf von Neapel unterwegs. Ein wahres Paradies der Gärten. Für einen Gärtner lohnt es sich ja nur zu verreisen, um andere Gärten zu besuchen - hihi... In den nächsten Woche, da der Garten am Engerain ruht, zeige ich euch an dieser Stelle gerne noch ein paar dieser unglaublich schönen Gärten... Liebe Grüsse vom Engerain, Thomas.


Sonntag, 19. November 2017

Letztes Leuchten


Nun haben am Engerain die grauen Novembertage begonnen - mit Nebel, Nieselregen und Nässe. Vor ein paar Tagen schien aber noch die Sonne und brachte den spätherbstlichen Garten zum Leuchten.


Anfang November blühte noch einiges, unter anderem späte Astern.



Solange es in der Nacht nicht zu kalt ist, blühen auch noch Dahlien. Nun habe ich sie aber zurückgeschnitten und die Knollen in den frostfreien Keller gebracht.



Das Wasser im Brunnen ist längst abgestellt.


Im Gemüsegarten gibt es noch viel zu tun - und auch noch einiges zu ernten.


Auch dieses Jahr wuchsen viele Kürbisse.


Ich verteilte sie im ganzen Garten. Wird es aber kalt, hole ich sie herein, damit sie wegen des Frosts nicht kaputtgehen. Die Zierkürbisse wandern dann mal auf den Kompost, die Speisekürbisse in den Kochtopf.


Liebe Grüsse vom Engerain, Thomas.