Montag, 21. September 2015

Frühsommer vs. Herbst


Im September treffen sich Frühsommer und Herbst in meinem Garten. Dank eines kräftigen Rückschnitts blühen die meisten Rittersporne nochmals, nun im Herbst zusammen mit den Dahlien.


Mir gefällt diese Kombination sehr. Rittersporne mag ich besonders - siehe auch hier. Doch nach dem Rückschnitt im Frühsommer hinterlassen sie eine unschöne Lücke im Beet. Dank der Dahlien, die im Sommer ordentlich wachsen, lassen sich die kahlen Stellen mit Rittersporn schön kaschieren.



Ich pflanze dabei jeweils die Rittersporne etwas hinten im Beet, weiter vorne die Dahlien. So gibt es kaum unansehnliche Löcher im Beet. In diesen Tagen blühen sie gemeinsam.


Auch eine interessante Kombination zweier Jahreszeiten sind Rittersporne und Astern. Rittersporn typisch Frühsommer, Astern typisch Herbst...


Doch der Sommer ist nur noch eine süsse Erinnerung. Die Rittersporne sind bald alle verblüht. Und die Dahlien müssen spätestens in einem Monat aus der Erde...


Nun gilt es, die letzten schönen und warmen Tage zu geniessen!




Donnerstag, 17. September 2015

Hier kommt die Zukunft


Gärtner sind eigenartige Wesen. Sie leben in zwei Zeiten. In der Gegenwart und in der Zukunft. Der beginnende Herbst mit finaler Blütenpracht will genossen werden, doch die Gedanken sind schon längst im kommenden Frühling. Auch ich habe da so meine Pläne. Vor ein paar Tagen habe ich ein grosses Paket erhalten voller Blumenzwiebeln und Pflanzenknollen. Da wartet viel Arbeit und noch viel mehr Vorfreude auf die nächste Saison.


Ganz oben auf der Bestellliste stand die weiss-rosa blühende Riesensteppenkerze (Eremurus robustus). Mit einer Krake im Paket aus den Niederlanden hätte ich nicht gerechnet...


Die nächsten Woche werde ich in meinem Garten die Zukunft pflanzen. Und das in Zeiten, wo erdrückende Schlagzeilen dominieren. Ein bisschen Hoffnung wird tief im Boden den Winter überdauern... 




Sonntag, 13. September 2015

Eine Gartenoase


Gärtnerisch ist die Schweiz leider nicht gerade ein sehr ergiebiges Flecken Erde. Eine Oase in der Wüste ist das Château de Vullierens in der Westschweiz, etwa zwei Zugstunden vom Garten am Engerain entfernt. Die Gärten um das Schloss sind eine Wucht.


Was vielen Schweizer Gärten fehlt, gibt es hier zu Genüge: Schöne Pflanzen, romantisch arrangiert...


Die Gärten von Vullierens sind vor allem auch für ihre Schwertlilien bekannt. Seit den 50er-Jahren werden sie hier gezüchtet - und können es durchaus mit der Zeppelin-Zucht in Süddeutschland aufnehmen. Bei unserm Besuch am Wochenende blühten sogar noch einige Iris. Einzelne Sorten blühen ja zweimal im Jahr, im Sommer und im Herbst. Meine wiederblühenden Sorten haben das aber leider noch nie geschafft...


Rund um das Schloss sind auch Kunstwerke zu bestaunen. Auch die Aussicht auf die Alpen, inklusive Rochers de Naye und Mont Blanc, ist eindrücklich. Und an der Schlossumgebung kann man sich kaum satt sehen...




"Les Jardins du Château de Vullierens" - die Gärten von Vullierens sind immer im Frühsommer für ein paar Wochen geöffnet. Manchmal auch im Hochsommer und im Herbst für ein paar Tage. Ein Besuch ist sehr zu empfehlen, auch wenn die Rückkehr in den eigenen Garten meist sehr ernüchternd ist... *grins*


Sonntag, 6. September 2015

Dich will ich nicht sehen!


Ich freue mich über jede Blüte im Garten. Bei vielen, den Rosen, Krokussen oder Rittersporne, kann ich es jeweils kaum erwarten, bis sie zu blühen beginnen. Doch wenn eine bestimmte Pflanze ihre Knospen öffnet, ignoriere ich sie!


Nicht dass die Blüten der Herbstanemonen nicht schön wären. Aber: Sie künden den nahenden Herbst an. Deshalb versuche ich, die Anemonenblüte so lange wie möglich meinem Blickfeld fernzuhalten und übe mich im Selbstbetrug. Doch länger kann ich es nicht ignorieren. In diesen Tagen blühen die Anemonen voll auf. Der Sommer ist vorbei. Das Licht wird goldiger, die Schatten länger.


Nebst der Japonica-Hybride 'Honorine Jobert' wächst in meinem Garten 'Wirbelwind' und die schöne Anemone hupehensis 'Praecox'. Herbstanemonen sind äusserst unkompliziert und wachsen auch an schattigen Plätzen. 


Im Spätherbst verwandeln sich die Blüten in dekorative Samenstände. Hübsch!